Historie


Von der allgemeinen Wanderbewegung in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Lohr 1880 erfasst, als Wanderfreunde am 7. März im Gasthaus „Zur Löwengrube“ in Heigenbrücken die Gründung eines Vereins zur Hebung des Spessarts beschlossen. Sie bestellten den Eisenhammer-Besitzer Julius Rexroth zum einstweiligen Vorsitzenden. Die Vereinsgründung sollte nicht lange auf sich warten lassen. Der Lohrer Bürgermeister Keßler sowie Rechtsrat Schiele wurden in die Vorstandschaft gewählt.
1884 rief der Vorsitzende, Landgerichtsrat Nöthig aus Aschaffenburg, alle Spessartbewohner zur Gründung von Sektionen auf. Dies führte dazu, dass am 5. Mai 1884 der Spessartverein Lohr gegründet wurde, „von Männern, die von glühender Heimatliebe beseelt waren“, wie nachzulesen ist. Ihr Zusammenschluss galt nicht einzig dem Wandern, sondern vielmehr dem Wunsch nach gehobener Geselligkeit im Freien. Zum 1. Vorsitzenden des neu gegründeten Vereins wurde der Stadtschreiber Ritter gewählt.

Im Lohrer Anzeiger (Lokal-Amts-Blatt) war am 6. Mai zu lesen:

Nach kurzer Zeit war der Verein auf 60 Mitglieder angewachsen.
In der Umgebung Lohrs wurden Ruhebänke aufgestellt, schöne Aussichtsplätze geschaffen, Wege markiert und bereits im ersten Vereinsjahr ein Führer für Lohr und Umgebung herausgegeben. Damit war die Zeit des Tourismus angebrochen. Heimatpflege, Kulturarbeit und Naturschutz – mit viel Eifer und Ehrgeiz gingen die Vereinsmitglieder daran, ihre Ziele umzusetzen.
Es gab zu dieser Zeit zahlreiche Vereine in der Stadt. So ziemlich alle hatten eine Gaststätte als Vereinslokal. Der Spessartverein fand für sein Vereinsheim eine geeignete Stelle an der sog. „Waldspitze“, oberhalb des heutigen Bezirkskrankenhauses. Ein Aussichtsturm mit zwei Unterstellhallen wurde am 26. Mai 1890 offiziell eingeweiht.
Nachdem diese Fläche in das Gelände der Heil- und Pflegeanstalt einbezogen wurde, kaufte der Verein als Ersatz 1906 auf dem Schanzkopf ein Waldgelände von Bezirksamtassessor Pöhlmann, welches im Laufe der Zeit erweitert und abgerundet wurde und Platz für eine neue Vereinsunterkunft bot. Der Platz verfügte über eine herrliche Aussicht ins Rechtenbacher Tal, in den Lohrtalgrund, auf das Maintal und die zu den Füßen des Valentinusberges liegende Stadt. Leider ist diese schöne Aussicht zwischenzeitlich zugewachsen.
Die 1964 errichtete vereinseigene Schanzkopfhütte wurde in der Vergangenheit von der Bevölkerung vor allem zum jährlich veranstalteten Schanzkopffest gerne besucht und wird auch heute noch vom Verein gehegt und gepflegt.

 

Die wichtigsten Vereinsdaten sind der Chronik zu entnehmen:
200130 Chronik des Spessartvereins Lohr

 

Die Namen der Vorstände des Spessartvereins seit seiner Gründung, entnehmen sie bitte folgender Aufstellung:
Vorstände des Spessartvereins Lohr

 

Auszug aus der Monatsschrift des Spessartbundes „Spessart“ vom August 1964, anlässlich der Einweihung der Schanzkopfhütte:
1964, Einweihung der Schanzkopfhütte

 

Auszug aus der Monatsschrift des Spessartbundes „Spessart“ vom Juli 1974, anlässlich 90 Jahre Spessartverein Lohr:
Bericht des Spessart, Juli 1974

 

Anläßlich des 100-jährigen Bestehens (1984) wurde dem Spessartverein Lohr die Eichendorff-Plakette des Bundespräsidenten Dr. Karl Carstens verliehen. Die Überreichung fand aber erst am 20.06.1986 im Rathaus Lohr durch Dr. Franz Vogt statt. Die Verleihungsurkunde sehen sie hier:

 

Auszug aus der Monatsschrift des Spessartbundes „BundSpecht“, Heft 5, Nr. 1/2012, Titel „Ehrenzeichen für Sigrid Imgrund“.
2012 Sigrid Imgrund, Bericht im BundSpecht